Naturschutzgebiet Tannermoor


Mit einer Fläche von ca. 120 Hektar, von denen knapp 100 Hektar mit Latschen bewachsen sind, ist es das größte Moor im Gemeindegebiet von Liebenau und zählt zu den größten im Land.

Das Moor entstand nach der letzten Eiszeit vor ungefähr 12.000 Jahren. Es liegt auf einer Seehöhe von über 930 Metern und zur Gänze im Gebiet des Weinsberger Granits, der an manchen Stellen von feinkörnigem Ganggranit durchzogen wird. Dieser bildet die wasserundurchlässigen Mulden, in den sich dieses Moor bis zu einer Mächtigkeit von 10 Metern bilden konnte.

Seit Menschengedenken wurde das Gebiet des Tannermoores weder abgeholzt, noch wurde darin jemals Torf gestochen. Der einzige menschliche Eingriff in dieser Gegen ist der am Südrand des Moores gelegene Rubenerteich, der früher das nötige Wasser zur jährlichen Holzschwemmung lieferte.
Der Rubener-Teich wird vom Tannerbach gespeist, der aus dem Hochmoor fließt - daher die dunkelbraune Färbung des beliebten Naturmoorbadeteiches. Im Rubenerteich kann auch gefischt werden.

Der Reichtum an seltenen Pflanzen und Tieren ist der kostbarste Schatz des Tannermoores. Neben dem Rehwild können wir noch Fuchs, Dachs, Edelmarder, Wiesel, Birkwild, Auerwild, Mooreule, Waldohreule, Wildente, Habicht und Sperber antreffen.

Auf Schritt und Tritt stößt der Wanderer auf seltene Pflanzen. Die Legföhre bildet dichte Miniaturwälder, auf freien Stellen gedeiht das Heidekraut. An den Randgebieten findet man Heidelbeeren. Die Moorbeere, auch Rauschbeere genannt, trifft man im feuchteren, zentralen Teil. Über die Sumpfmoospolster kriechen die zarten Stengel der Moosbeere.

Auf die Rosmarinheide wird der Moorbesucher erst zur Blütezeit aufmerksam, weil dann die hellrosa kugeligen Blüten den Moorboden zieren. Der Sumpfporst mit seinen weißen, sternförmigen Blüten kommt im dichteren Legföhrenbestand vor. Der rundblättrige Sonnentau, eine "fleischfressende" Planze, ist eine Rarität am Teichrand.